Welche Evolutionsstufe ist die passende?

Immer wieder werde ich gefragt, auf welcher Evolutionsstufe sich bestimmte Schwierigkeiten ansiedeln, zum Beispiel Konzentrationsprobleme, Legasthenie, ADS, Matheprobleme. Und ob es dafür spezielle Übungen gibt. 

Es gibt zwar bei verschiedenen Lernproblemen häufig eine Tendenz zu gewissen Evolutionsstufen. 

Viel wichtiger ist allerdings dabei, wie sich die Schwierigkeiten beim Kind zeigen, d.h. im Alltag in der Schule, der Hausaufgabenbetreuung oder zuhause. Was können wir beobachten? Wie fühlt sich das Kind? Wie sehen die Schwierigkeiten konkret aus? 

Ein kleiner Streifzug durch die Evolutionsstufen soll dies deutlicher machen, am Beispiel von Matheproblemen: 

Fisch: 

Typisch sind unklare Ängste, die nicht formuliert werden können, oder auch z.B. Bauchschmerzen vor der Matheprobe/-schulaufgabe. 

Amphibie: 

„Null Bock“ auf Mathe, das Kind schaut aus dem Fenster oder zieht sich zurück wie eine Schildkröte in ihren Panzer. 

Reptil: 

Das Kind ist nicht in der Lage zu beginnen, loszulegen, oder macht seinem Ärger deutlich Luft. 
Auch Probleme mit der Feinmotorik können auftreten. Oft sieht man ein undeutliches Schriftbild und Zahlen sind nicht klar zu lesen
(z.B. 5 oder 6). 

Säugetier: 

Emotionales Aufgewühltsein (durch Erlebnisse mit Lehrern oder Mitschülern) kann so belasten, dass Lernen nur schwer möglich ist. 
Probleme mit der Augen-Hand-Koordination können auftreten, das Kind schreibt falsch ab oder verdreht Zahlen. 

Affe: 

Eine unsichere körperliche Beweglichkeit im Raum kann zu Schwierigkeiten mit der „Bewegung im Zahlenraum“ führen. Dies kann z.B. beim Minusrechnen, beim Rechnen über den Zehner oder in der Geometrie beobachtet werden. 

Urmensch: 

Probleme findet man speziell bei Sach- und Textaufgaben, nämlich bei der Umsetzung von Sprache in eine mathematische Aufgabe. 

Mensch: 

Systematisches Arbeiten fällt schwer mit einem Gefühl, im Kopf ist ein „wirres Durcheinander“ von Zahlen. So unterschiedlich können sich Schwierigkeiten in Mathe darstellen. 

Und so gibt es auch nicht das eine Rezept, die richtige Lernstrategie oder die bestimmten zielführenden Übungen. 

Die Evolutionsstufen ermöglichen eine differenzierte Sichtweise. Genau passende Übungen für das Kind mit seiner ganz persönlichen Ausdrucksweise stärken es individuell. 

Das Kind kommt wieder in sein Gleichgewicht 

... und das bewirkt mehr und mehr Erleichterung und Leichtigkeit. 

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Lernen und Gleichgewicht – eine spannende Verbindung!

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Ein praktisches Beispiel: Wie sind Blockaden zu „sehen“ und welche Auswirkungen können sie haben?